Ausstellung „Menschen im Krankenbau in Auschwitz“
Die Ausstellung „Menschen im Krankenbau in Auschwitz“ erzählt die Geschichte des Krankenbaus in Auschwitz am Beispiel des Blocks 28 auf dem Gelände des Stammlagers Auschwitz I. Die Ausstellung schildert die Schicksale von Menschen, die als Patienten oder Häftlings-Krankenbaupersonal in diesem Block waren.
Block 28, der im ursprünglichen Zustand erhalten wird, war während der gesamten Zeit des Bestehens des Lagers der Hauptkrankenbau im Stammlager. Hier „bewarben“ sich die Kranken, um in den Krankenbau aufgenommen zu werden: In der Ambulanz fiel die Entscheidung über ihr weiteres Schicksal: Aufnahme im Krankenbau, oder, was am häufigsten geschah, lediglich einmalige ambulante Hilfe.
Neben der Ambulanz und der sogenannten „Stube 7“, in der die neu angekommenen Patienten untergebracht wurden, gab es im Erdgeschoss des Blockes 28 einige kleinere Räume. Dort „empfingen“
die Laryngologen und Radiologen unter den Häftlingsärzten die Patienten, es gab einen seperaten „Massageraum“, ein Analyselabor, eine Kräuterapotheke, einen kleinen Operationssaal, der ebenfalls als Sektionssaal diente, und sogar eine Diätküche. Im ersten Stock befanden sich eine „innere Station“ und Räume für das Häftlings-Krankenbaupersonal. So war alles perfekt organisiert – gerade so, wie es in jedem Krankenhaus sein sollte, in dem Menschenleben gerettet werden.
Es lohnt sich die Frage zu stellen, ob das Krankenhaus in Auschwitz solch ein Ort war? Wurde dort für jeden Bedürftigen Hilfe bereitgestellt? Wurden dort Menschenleben gerettet, und wenn ja, auf welche Weise? Die Ausstellung „Menschen im Krankenbau in Auschwitz“ versucht, Antwort auf diese Fragen zu geben.
Die für die Ausstellung benutzten Materialien, insbesondere die in Fragmenten erhaltenen Krankenbücher aus dem Krankenbau, stammen aus den Archiven und Sammlungen des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau. Unterstützung kam auch von Institutionen wie dem Nationalen Digitalen Archiv, dem Holocaust Museum, Yad Vashem in Jerusalem, sowie Schulen und Universitäten, zu denen die Häftlingen Verbindung hatten.
Große Hilfe bei der Rekonstruktion der individuellen Schicksale ehemaliger Häftlinge erhielten wir von deren Familien, die sich bereit erklärten, uns zuvor unbekannte Andenken an ihre Angehörigen zur Verfügung zu stellen. Ohne die Zusammenarbeit mit diesen Familien wäre die vollständige Geschichte zahlreicher Häftlinge unbekannt, und diese Ausstellung wäre um einiges ärmer.